Anti-Impfpflicht-Demonstration in Düsseldorf im Februar 2022
 

Wie ich die Maske lieben lernte

 

Zu Beginn der Pandemie reichten als Mund-Nase-Maske improvisiert verwendete Textilien und selbstgemachte Baumwollmasken, dreiviertel Jahre später mussten es aufgrund handfester Korruption einiger Unionsabgeordneter – meistens aus Bayern - geringfügig wirksamere, aber im Unterhalt wesentlich teurere „medizinische Masken“, teilweise sogar extra teure FFP2-Masken, sein.

 

Grüne und SPD wollen die Regelung zu Maskenpflichten und Abständen, die ansonsten am 19. März 2022 ausliefe, in wesentlichen Teilen um mindestens ein weiteres Vierteljahr verlängern.

 

Während bei den Baumwollmasken, auch Alltagsmasken genannt, die feuchtwarme Atemluft aus Mund und Nase  noch einigermaßen gleichmäßig über die Fläche der Maske verteilt hinaus strömt,  ist insbesondere bei den FFP2-Masken der Luftwiderstand derartig groß, dass die ausgeatmete Luft in der Regel zu einem beträchtlichen Teil nicht den „Staubsaugerbeutel“ passiert, sondern – den Gesetzen der Physik folgend – den geringeren Widerstand über die Lücken der nicht hermetisch abschließenden Maske am oberen Rand, zwischen Maske und Haut, nimmt.

Ist der Staubsaugerbeutel des Haushaltsgerätes in der Regel mit Druck und Gummidichtung  ziemlich fest im Beutelgehäuse fixiert ist, kann die gewöhnliche Mund-Nase-Maske gar nicht so fest an den Rändern mit der Haut abschließen, wenn sie nicht sehr unangenehm und über eine Nutzungsdauer von Stunden mit unerträglichem Druck auf der Haut aufliegen soll.

 

Wer keine Brille trägt, den wird es nicht weiter stören, dass die Atemluft mit der Maske einen anderen Weg nimmt als bei bei unbehinderter Atmung. Der Brillenträger hingegen muss mit Maske häufig die Brille abnehmen, die ansonsten so heftig beschlüge, dass durch die Gläser nahezu nichts mehr zu erkennen wäre. Insbesondere im Winter ist der Temperaturunterschied zwischen Atemluft und Sehhilfe oft derartig groß, dass der Wasserdampf der Atemluft auf der Sehhilfe kondensiert. Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung mittlerweile eine Sehhilfe benötigt, scheint das Problem  beschlagener Brillen zu den eingefleischten Masken-Fans in den Parlamenten noch nicht so recht durchgedrungen zu sein. Liegt es vielleicht daran, dass unter diesen besonders viele ihren Sehfehler per Laser haben beseitigen lassen? Finanziell plausibel wäre das!

 

Der Autofahrer hat für das beschlagene Glas eine Scheibenheizung – mitunter sogar in der Frontscheibe. Für Brillen wurde so etwas auch mal von der RWTH Aachen, vor mehr als einer Dekade,  entwickelt ( https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/die-brille-die-nie-beschlaegt_aid-12558425 ), konnte sich am Markt aber wohl nicht durchsetzen.

Ansonsten gibt es wohl stationäre Brillenwärmer, die beispielsweise an Eingängen von Tropenhäusern zur Anwendung kommen, für den mobilen Einsatz aber aufgrund ihres Gewichts, Volumens und der Netzspannungsstromvesorgung - wenig geeignet sind.

 

Was aber soll das ganze Lamentieren? Als Autofahrer brauche ich ja beim Fahren keine Maske aufzusetzen – und als Fußgänger, Besucher von Kulturveranstaltungen oder in Ladengeschäften brauche ich doch – auch bei starker Kurzsichtigkeitnicht zwingend eine Brille!

Beim Streaming- und TV-Konsum daheim – besteht zwar schon lange die Tendenz zu immer höheren Auflösungen. Für stark Kurzsichtige hingegen ist gutes Sehen in der Öffentlichkeit aber wohl Luxus. Schließlich steuern die keinen Personenzug oder Jumbo-Jet! Sollen sie doch froh sein, wenn sie als Fußgänger nicht überfahren werden! Zebrastreifen sind immerhin breit genug, dass sie auch der Halbblinde noch wahrnimmt.

Nun, es hat doch eine Menge Vorteile, alles stark verschwommen zu sehen:

 

- Man sieht nicht die hässlichen Pickel, Warzen und faulen Zähne seiner Mitmenschen. Andere Menschen müssen saufen oder kiffen, um darüber hinweg zu sehen!

 

- Auf Demonstrationen sieht man die Diffamierungen der Gegendemonstranten nicht, muss sich nicht über diese aufregen und braucht dann auch bei hetzerischen Verleumdungen keine Strafanzeige zu erstatten. Das schont die Nerven und vermeidet Arbeit bei der Staatsgewalt.

 

- Theater und Kabarett braucht man  nicht mehr zu besuchen, seitdem dort Maskenpflicht auch am Platz besteht, weil der Kulturgenuss dort sowieso zum Hörspiel wird. Stattdessen konsumiert man gleich Hörspiele aus der ARD-Mediathek. Die ist noch dazu barrierefrei und kostet  überhaupt nichts! Das spart viel Geld, das in wertige FFP2-Masken eindeutig besser als in Kultur, die niemand braucht, angelegt ist! Auf diese Weise schützt uns der Staat vor allzu kritischen - und möglicherweise gefährlichen Gedanken - des Kabaretts, die vom allgemeinen Common Sense in Presse, Funk und Fernsehen abweichen.

Wie gut uns unser Staat doch behütet! Danke, danke, danke!!!

 
 

Um mich auch daheim vor jeglichen „gefährlichen“ Gedanken im Internet zu schützen, hat unser Staat noch während der Pandemie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) dahingehend verschärft, dass nun auch die Plattformbetreiber von sich aus „mutmaßliche“ Verstöße gegen jüngst empfindlich verschärfte Beschränkungen der freien Meinungsäußerung direkt der Staatsanwaltschaft melden sollen.

Wie gut uns unser Staat doch behütet! Danke, danke, danke!!!

 

- Beim Bäcker oder Metzger sieht man die Preise für die Produkte, die oft drei oder vier Meter entfernt an der Wand hängen, nicht mehr. Sehr praktisch: Da muss man sich wenigstens nicht drüber aufregen, wenn falsch abgerechnet wird! Einen Bon zur Kontrolle erhält man ja häufig heute immer noch nicht.

 

 

En vogue in der EU ist seit einigen Jahren die Barrierefreiheit, im Internet und im gesamten öffentlichen Raum: Da werden in Europa beispielsweise mit Millionenaufwand kilometerlange blindengerechte Gehwege geschaffen, die aber nur äußerst schwach von Fußgängern frequentiert werden , Bushaltestellen allerorts mit Millionenaufwand blindengerecht umgebaut .  Vielleicht sollte der Kurzsichtige demnächst gleich mit einem Blindenstock durch die Gegend laufen...